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Forschen

Die Geisteswissenschaften digitalisieren sich. Das Zentrum für Informationsmodellierung unterstützt diesen Prozess mit Grundlagen- und angewandter Forschung in den Bereichen:


1. Digital Asset Management
Angesichts der stetig anwachsenden Produktion digitaler Ressourcen sind die Geisteswissenschaften zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, sinnvolle Strategien und infrastrukturelle Maßnahmen zu entwickeln, die das Ausschöpfen des Potentials dieser Inhalte ermöglichen und ihren speziellen Anforderungen gerecht werden. Für die unterschiedlichen Tätigkeiten zur Erstellung, Speicherung, Bereitstellung und Archivierung von digitalen Inhalten hat sich der Begriff "Digital Asset Management" (DAM) etabliert. Das Institut „Zentrum für Informationsmodellierung“ der Universität Graz hat bereits 2003 mit der Realisierung eines umfassenden Projekts zur Verwaltung digitaler Inhalte begonnen. Das Geisteswissenschaftliche Asset-Management-System [GAMS] wird im Rahmen einer Vielzahl von Kooperationsprojekten mit inner- und außeruniversitären PartnerInnen und in Auseinandersetzung mit den konkreten Erfordernissen geisteswissenschaftlicher Forschung genutzt, evaluiert und laufend weiterentwickelt.
Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit der technischen Infrastruktur, der fachspezifischen Kuratierung von geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten inklusive ihrer Anreicherung, und der Repräsentation der Daten im Semantic Web und in internationalen Forschungsinfrastrukturen (DARIAH-EU, EOSC, Europeana, …)


2. Digitale Edition, Quellen- und Textkorpora
Gemeinsam mit FachwissenschaftlerInnen unterschiedlichster Domänen arbeiten wir an Fragen der digitalen Repräsentation und Auswertung von geisteswissenschaftlichen Textkorpora und Quellenmaterialien. Die Aufgabenstellungen gehen über die reine technische Implementierung einer zeitgemäßen digitalen Benutzungsoberfläche und Datenverwaltung hinaus und reichen von der theoretischen Fundierung weit in methodologische Fragen der jeweiligen Projektdomäne hinein.
Basierend auf standardisierten Datenmodellen und Annotationssprachen sowie komplexer Datenrepräsentation in Ontologien im Semantic Web bzw. Web of Data unterstützen wir unsere ProjektpartnerInnen bei der nachhaltigen und – eine automationsgestützte Verarbeitung ermöglichenden – semantischen Erschließung wissenschaftlichen Inhalts und entwickeln selbst neue Modelle und Konzepte in den Bereichen Langzeitarchivierung und digitales Wissensmanagement.
Der Forschungsbereich beschränkt sich dabei nicht auf die „klassische“ digitale Edition, d.h. der fachlich adäquaten Repräsentation von Texten und ihrer Erschließungsinformationen, die in einer Vielzahl von Einzelprojekten zwischen philologischen kritischen Editionen und historischen Quelleneditionen rangiert, sondern erarbeitet auch Lösungen für linguistische Korpora oder Photographie-Sammlungen. Das schließt auch die Anwendung innovativer digitale Methoden zur Abfrage von Texten und Korpora mit ein.


3. Digitale Museologie
Dieser Forschungsbereich untersucht die Auswirkungen der digitalen Transformation auf Museen und deren Publikum. Er erstellt dafür angemessene digitale Repräsentationen (z.B. mit 3D-Technologien) unter kontinuierlicher Berücksichtigung der Forschungsergebnisse des Forschungsbereichs „Digitales Asset Management“ und experimentiert mit digitalen Methoden in der Erforschung des museologischen und kulturellen Erbes. Er untersucht mediale Formen publikumsbezogener Präsentation und insbesondere, wie sich die Kommunikation über das Kulturerbe im digitalen Medium, z.B. im Kontext sozialer Medienwerkzeuge und -plattformen, gestaltet.  Damit leistet es einen Beitrag zur Erforschung des digitalen Lebens von Museumsobjekten, des born-digital zeitgenössischen kulturellen Erbes, und der digitalen BesucherInnenforschung.

4. Digitale Geschichtswissenschaft
Geschichtswissenschaftliche Forschung mit digitalen Methoden und digitalen Quellen wird unter dem Sammelbegriff Digital History / Digitale Geschichtswissenschaft zusammengefasst. An der Universität Graz hat diese Art, Geschichte zu erforschen, eine lange Tradition und wurde früh am Institut für Geschichte als Historische Fachinformatik (HFI) betrieben. Auch WissenschaftlerInnen am ZIM decken diesen Forschungsschwerpunkt ab.  
Sie beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Modellierung und Entwicklung digitaler Editionen für geschichtswissenschaftliche Fragestellungen (Stichwort: Assertive Edition) sowie mit der Erstellung fachspezifischer Ontologien und Einbindung historischer Daten in das Semantic Web bzw. Web of Data (Stichwort: CIDOC CRM). Die Spannbreite von historischen Daten, mit denen am ZIM gearbeitet wird, reicht von mittelalterlichen Urkunden und Rechnungsbüchern über Reichstagsakten des 16. Jahrhunderts, britischen Steuerakten des 17. Jahrhunderts oder prosopographischen Datenbanken von Übersetzer:innen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts bis hin zu Erinnerungsorten an die nationalsozialistischen Verfolgungen. Die Forschungen finden in interdisziplinären Kooperationen im In- und Ausland statt. Die internationale Dimension der Digital History Forschung am ZIM zeigt sich auch dadurch, dass MitarbeiterInnen in internationalen Organisationen wie etwa dem Digital Medievalist oder dem Data-for-History Consortium aktiv sind.

Im Rahmen dieser vier Forschungsschwerpunkte beschäftigen wir uns besonders mit Fragen der Modellierung, der X-Technologien, des Text Mining, , der Frontendentwicklung mit Webtechnologien, und der Informationsarchitekturen als Methoden für die digital gestützte Interpretation und Repräsentation von Forschungsobjekten aller Geisteswissenschaften. Die Bereitstellung entsprechender Hardware durch Universität Graz erlaubt es uns, in Kooperation mit dem Forschungszentrum Vestigia Digitalisierung mit Multispektralphotographie zu erforschen. Untersuchungsgestand ist dabei schließlich auch der Umgang mit den digitalen Medien in der wissenschaftlichen Praxis, wie als digitale Ethnographien.

Aus spezifischen geisteswissenschaftlichen Disziplinen speisen sich die Forschungsaktivitäten im Bereich der Digitalen Diplomatik, den äthiopischen Handschriften und der mittelalterlicher Gebrauchsliteratur.

Institutsleitung

Univ.-Prof. Dr.phil. M.A.

Georg Vogeler

Elisabethstraße 59/III, 8010 Graz



Institut

Elisabethstraße 59/III, 8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 5790


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